Sonntag, 11. Februar 2018

Pflege am Boden

Hallo,
ich war des öfteren im Krankenhaus und habe in den letzten Jahrzehnten gesehen, wie die Pflege an die Wand gefahren wurde. Ich kenne es noch so, dass pro Station ein - zwei Schwestern pro Nacht da waren. 

Dann habe ich es erlebt, dass es nur noch eine war, in dem Jahr habe ich den ersten Toten Mitpatienten auf meinem Zimmer gehabt. Da musste ich das erste mal die Angehörigen anlügen, auf der Frage ob die Schwester schnell genug da war. Sie konnte nicht schnell genug da sein, da ich ich wusste, dass Sie auch einen anderen Notfall zu betreuen hatte. 

Wir selber konnten nichts machen, da wir an das Bett gefesselt waren. Wir konnten nur Klingeln. 

Das habe ich bis heute nicht vergessen. 


Wir brauchen mehr Pflegepersonal und da reichen 8000 Pflegekräfte nicht aus. Zur Zeit haben wir eine Nachtwache auf zwei Stationen. Alleine für die Nachtwache brauchen wir pro Station mindestens eine, nicht eine halbe Stelle, wie es leider zur Zeit nach meiner Erfahrung üblich ist. 

Die Nachtwache bereitet zum teil die Tabletten für den nächsten Tag für zwei Stationen vor. Auch kann es da durch die Unterbesetzung zu Fehlern kommen. Das darf es aber nicht. Das Pflegepersonal ist überfordert. Dadurch kommt es zu solchen Fehlern. 

Mir ist klar, dass wir das Pflegepersonal nicht aus den Hut zaubern können. Als Erstes müsste beim Lohn für Auszubildende mehr gezahlt werden. Damit könnte man vielleicht mehr Pflegekräfte in der Ausbildung bekommen. 

Gleichzeitig müsste das Pflegepersonal mehr bekommen. Nicht nur 1 oder 2 Prozent. Das wäre zu wenig, um die Pflegefachkräfte im Beruf zu halten oder zurück zu holen. 

 Wir Piraten fordern schon für alle Tätigkeiten einen Mindestlohn von rund € 15,-, um bei dauerhaftem Bezug eine Rente oberhalb des Mindestniveaus zu bekommen. Das reicht aber nicht, um auch die erschwerten Bedingungen in der Pflege zu vergelten.

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